Willkommen im Diabetes-Lexikon
Unser Diabetes-Lexikon bietet Ihnen leicht verständliche Informationen zu allen wichtigen Begriffen rund um Diabetes Typ 1 und Typ 2, Blutzuckermessung, Insulintherapie, Folgeerkrankungen und Diabetes-Behandlung. Ob Sie nach Definitionen für Fachbegriffe wie HbA1c, Insulinresistenz oder diabetischer Fuß suchen – hier finden Sie zuverlässige, aktuelle Erklärungen, die Ihnen helfen, Ihren Diabetes besser zu verstehen und zu managen.
Wenn Sie möchten, können Sie uns gerne auch eigene Begriffe zusenden, die wir in das Lexikon aufnehmen.
A
Acarbose
Medikament für Typ‑2-Diabetiker, das die Aufnahme von Glukose im Dünndarm
verlangsamt. Hilft, Blutzuckerspitzen nach dem Essen zu verhindern.
Adipositas
Fettleibigkeit; übermäßiges Körperfett. Wesentlicher Risikofaktor für Typ‑2-Diabetes
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Albuminurie
Vermehrte Ausscheidung von Albumin (Eiweiß) im Urin. Hinweis auf
Nierenschädigung (diabetische Nephropathie).
Angiopathie
Oberbegriff für Schäden an Blutgefäßen (Arterien, Venen, Kapillaren). Diabetes
kann Mikro- und Makroangiopathien verursachen.
B
Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Organ hinter dem Magen, produziert Insulin, das den Blutzucker reguliert.
Betazellen
Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, verantwortlich für die Insulinproduktion.
Biguanide
Gruppe von Tabletten, die Blutzucker senken, z. B. Metformin.
BMI (Body Mass Index)
Berechneter Wert zur Einordnung des Körpergewichts.
Formel: Gewicht (kg) ÷ Größe² (m²)
Unter 19 = Untergewicht, über 25 = Übergewicht.
C
CGM (Continuous Glucose Monitoring)
Kontinuierliche Glukosemessung über einen Sensor im Unterhautfettgewebe
(Oberarm/Bauch). Vorteile:
- Echtzeitüberwachung der Blutzuckerwerte
- Identifikation von Schwankungen
- Bessere Blutzuckerkontrolle
D
DCCT (Diabetes Control and Complications Trial)
Langzeitstudie (10 Jahre) zum Typ‑1-Diabetes, veröffentlicht 1993 in den USA.
DDB (Deutscher Diabetiker Bund)
Größte Selbsthilfeorganisation für Diabetiker in Deutschland mit über 700
Gruppen.
DDG (Deutsche Diabetes-Gesellschaft)
Fachgesellschaft für Ärzte, Wissenschaftler und Therapeuten im Bereich
Diabetes.
DDS (Deutsche Diabetes-Stiftung)
Stiftung zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit; Sitz in München.
DDU (Deutsche Diabetes-Union)
Dachverband von Ärzte- und Betroffenenorganisationen; Mitglied im
Internationalen Diabetes-Verband (IDF).
Diabetesberaterin DDG
Fachkräfte (Krankenschwestern, Diätassistentinnen), die nach DDG-Weiterbildung
Diabetespatienten beraten.
Diabetes mellitus
„Zuckerkrankheit“. Diabetes = Durchfluss, Mellitus = honigsüß. Unterscheidung
in Typ‑1 und Typ‑2.
Diabetische Polyneuropathie
Nervenschäden durch Diabetes, häufig Ursache für den diabetischen Fuß.
Diabetischer Fuß
Schädigungen an Füßen/Unterschenkeln bei Diabetes, oft mit Geschwüren oder
Gewebeverlust.
G
Gestationsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes; meist vorübergehend, betrifft 1–5 % der Schwangeren.
Gestörte Glukosetoleranz
Blutzuckerwerte über Normalbereich bei Belastung, aber unterhalb von
Diabetesgrenzwerten.
Gesundheits-Pass Diabetes
Vorsorgepass zur Dokumentation von Untersuchungen (Augen, Füße, Herz),
empfohlen von der DDG.
Glukose
Traubenzucker; zentraler Energielieferant und Messgröße für den Blutzucker.
H
Harnzuckertest
Teststreifen zur Urinzuckerbestimmung.
HbA1c-Wert
Langzeitwert für Blutzuckerkontrolle der letzten 8–10 Wochen.
Hyperglykämie
Erhöhter Blutzuckerspiegel.
Hypoglykämie
Unterzuckerung (<50 mg/dl bzw. 2,8 mmol/l).
I
ICT (Intensivierte Insulintherapie)
Mehrere Insulininjektionen täglich kombiniert mit Blutzuckerkontrolle. Einsatz
von Basis- und Mahlzeiteninsulin.
Insulin
Hormon der Bauchspeicheldrüse, reguliert Blutzucker, ermöglicht Zellen
Glukoseaufnahme.
Insulinpumpentherapie (CSII)
Kontinuierliche Insulinabgabe über eine Pumpe zur stabilen Blutzuckerkontrolle.
Insulinresistenz
Verminderte Wirkung von Insulin in Muskel- und Fettzellen; häufig bei Typ‑2-Diabetes.
K
Ketoazidose
Schwere Stoffwechselentgleisung bei Insulinmangel; Übersäuerung des Blutes.
Ketonkörper
Abbauprodukte von Fettzellen, bei Insulinmangel im Blut erhöht.
Kohlenhydrate (KH)
Energieliefernde Nahrungsbestandteile; beeinflussen Blutzuckerspiegel. 50 % der
Tageskalorien empfohlen.
Konventionelle Insulintherapie
Feste Insulindosierung mit zwei Mischinsulinspritzen täglich; feste
Mahlzeitenplanung.
Koronare Herzkrankheit
Verengung der Herzkranzgefäße, führt zu eingeschränkter Durchblutung des
Herzmuskels.
KV (Kassenärztliche Vereinigung)
Sichert ärztliche Versorgung der Versicherten, verhandelt Verträge mit
Krankenkassen.
M
Metabolisches Syndrom
Kombination aus Adipositas, erhöhtem Blutdruck, hohen Blutfetten und Typ‑2-Diabetes;
erhöht Risiko für Gefäßschäden.
Metformin
Biguanid-Wirkstoff, senkt Blutzucker durch Förderung der Glukoseaufnahme in die
Zellen.
mg/dl & mmol/l
Einheiten zur Messung des Blutzuckers.
N
Neuropathie
Nervenschädigung; häufige Folge von Diabetes (z. B. diabetische
Polyneuropathie).
Nephropathie
Nierenschädigung bis hin zum Nierenversagen; Folgeerkrankung bei Diabetes.
Nüchternblutzucker
Blutzucker vor der ersten Mahlzeit; >126 mg/dl (venös) = Diabetes.
O
Orale Antidiabetika
Tabletten zur Blutzuckersenkung.
R
Remission
Verbesserung oder Verschwinden von Diabetes-Symptomen; weniger Insulinbedarf.
Retinopathie
Diabetische Netzhauterkrankung; kann zur Erblindung führen.
S
Sankt-Vincent-Deklaration
Europäische Initiative von 1989 zur Reduktion diabetesbedingter
Folgeerkrankungen.
Süßstoffe
Kalorienfreie Zuckerersatzstoffe (z. B. Saccharin, Aspartam).
T
Triglyceride
Blutfette, bei Diabetes und Übergewicht häufig erhöht.
Typ-1-Diabetes
Insulinmangel, Betroffene müssen Insulin spritzen.
Typ-2-Diabetes
Insulin wird produziert, wirkt aber nicht richtig; Blutzuckerspitzen nach
Mahlzeiten.
U
UKPDS (United Kingdom Prospective Diabetes Study)
Langzeitstudie (20 Jahre) zu Typ‑2-Diabetes, veröffentlicht 1998.
Z
Zuckeraustauschstoffe
Kalorienhaltige Zuckerersatzstoffe (Isomalt, Maltit, Xylit, Fruktose).